Ist 4K schon Standard?

Die Zeiten, in denen sich die Standard-Bildauflösung über viele Jahre hinweg hält, sind vorbei. Kaum hat sich fast jeder mit High Definition angefreundet, ist 4K in aller Munde. In Japan wird bereits mit 8K-Auflösung experimentiert. Doch ist 4K denn nun schon als Standard anzusehen? Und macht es Sinn, Videoproduktionen in 4K (Ultra HD / UHD) zu realisieren?

Wenn man davon ausgeht, dass die aktuellste Technik auch immer den Standard setzt, ist die Frage, die ich in der Überschrift stelle, schnell beantwortet. Wirft man allerdings einen Blick darauf, wie etabliert 4K im Alltag ist, fällt das Urteil anders aus. In den Prospekten der Elektronik-Fachmärkte lachen einem die „Ultra HD“-Fernseher zwar reihenweise an, doch mit was werden diese hochauflösenden Geräte dann am Ende gefüttert?

4K im Alltag

Natürlich wird 4K irgendwann genauso selbstverständlich sein wie HD heute. Momentan gibt es jedoch noch einige Hürden, die den UHD-Genuss einschränken. Bei den Fernsehsendern ist Ultra HD absolut noch nicht als Standard angekommen. Wer Filme physisch erwerben möchte, muss weiterhin auf BluRays in HD zurückgreifen. UHD findet hauptsächlich im Streaming-Bereich statt und zeigt sich in Sachen Hardware und Bandbreite vergleichsweise anspruchsvoll. Während 4K noch dabei ist, sich vollends zu etablieren, raten manche schon dazu, so lange auf HD zu setzen, bis 8K bei uns an den Start geht. Das Rad der Zeit dreht sich in dieser Hinsicht immer schneller.

UHD im Video-Marketing

Ob es im Bereich des Video Marketings sinnvoll ist, auf UHD-Auflösung zu setzen, ist eine Frage des Blickwinkels. Da Ultra HD noch immer nicht überall als Standard wahrgenommen wird, kann man mit einer Videoproduktion in 4K natürlich Eindruck schinden. Die Zielgruppe muss allerdings über die technischen Möglichkeiten verfügen, um 4K-Videos standesgemäß wiedergeben zu können. Außerdem sollte der Inhalt des Videos den Einsatz der höheren Auflösung rechtfertigen. Bei den meisten Imagefilmen würde der Unterschied in der Bildqualität vom Zuschauer kaum wahrgenommen werden. Statt einem Wow-Effekt erzielt man dann eher Ernüchterung. Anders ist das bei Videoproduktionen, die Landschaften oder farbenfrohe Inhalte zeigen. Hier kann der Einsatz der maximalen Auflösung durchaus Sinn machen.

Eine Frage der Endgeräte

Bis 4K ganzheitlich etablierter Standard ist, muss jeder selbst entscheiden, in welcher Auflösung sein Video produziert wird. Wenn ein Online-Inhalt hauptsächlich auf mobilen Endgeräten gestreamt werden oder lediglich in eine Website eingebettet werden soll, reicht in den meisten Fällen HD-Auflösung. 4K dient hier nur zur Imagepflege. Es macht auch keinen Sinn, einen Imagefilm in 4K zu produzieren, wenn er anschließend mit irgendeinem Laptop auf irgendeinem Messedisplay abgespielt werden soll. Außerdem darf man auch nicht vergessen, dass Facebook als wichtiger Faktor in Sachen Onlinevideos (noch) nichts mit 4K anfangen kann.

Fazit

4K ist zweifelsohne die aktuelle Bildauflösung im Videobereich. Allerdings macht es (noch) keinen Sinn, bei jeder Videoproduktion auf die maximal machbare Qualität zu pochen.